Zum zweiten Mal nehme ich an der Blogdekade von Franzi Blickle teil. Wir nehmen uns vor, vom 21.- 30. August jeden Tag einen Blogpost in die Welt zu setzen. Mal schauen, ob das klappt.
Bei uns beginnt am 22.8. das neue Schuljahr. Während den letzten Wochen sind in den Beratungen bei begabt & glücklich oft die Ängste der Eltern vor dem neuen Lernabschnitt Thema gewesen. Nicht jene der Kinder. Ist das nicht spannend?
Da lohnt es sich doch mal genau hinzuschauen. Was haben deine Ängste mit den Sorgen um dein Kind zu tun? Welche Erlebnisse aus deiner eigenen Schulzeit stecken dahinter? Wie bist du geprägt? Welche Wünsche hast du für dein Kind? Wenn du merkst, dass deine Erwartungen dein Kind blockieren, sprich mit mir. Wir finden da Lösungen!
Ein ganz normales Kind
Viele Eltern sagen mir, dass sie sich nichts mehr wünschten, als ein „ganz normales Kind“. Gleichzeitig wissen sie, dass dieses „ganz normale Kind“ eine Utopie ist. Und zudem: Wäre das nicht furchtbar langweilig, wenn keiner von uns seine Special Effekts hätte?
Weiterführend überlegt, lässt sich natürlich auch fragen, woran sich denn dieses „ganz normale Kind“ orientiert? An einer 100-er IQ- Norm? Am mausgrauen Mainstream? Unsere Kinder blicken einer herausfordernden Zukunft entgegen, egal, wie kalt der kommende Winter wird. Wichtig wäre es, unsere Kinder in ihren Fähigkeiten zu bestärken. Aber das geht nur, wenn wir selber schon mal von uns ein positives Selbstbild haben.
Stärkenorientierung
Das Wort findest du in meinen Artikeln immer wieder. Kannst du spontan zehn deiner Stärken aufzählen? Und deine Kinder oder SchülerInnen– wissen die um deine Fähigkeiten?
Wer sich auch ausserhalb der eigenen Komfortzone bewegen und Dinge ausprobieren will, die er/sie noch nicht kann, braucht das Wissen um seine eigenen Stärken! Diese sind wie ein sicherer Hafen. Hierhin können wir zurückkehren. Hier gibts die ultimative Tankstelle für Kraft und Selbstbewusstsein. Stärken sind Superkräfte, die uns, einmal entfaltet, unstoppbar machen! Das ist für uns Erwachsene wichtig, wenn wir nicht im ewig selben Sumpf verharren wollen. Noch viel wichtiger aber ist es für die uns anvertrauten Kinder, die sich ja naturgegeben entwickeln und entfalten wollen.
Stärken sichtbar machen
Dabei ist es wichtig, nicht nur die eigenen Stärken zu kennen, sondern sie auch mit konkreten Beispielen verbinden zu können. Das heisst, wir müssen diesen abstrakten Begriff, nehmen wir mal „Freundlichkeit“, mit einem Inhalt zu füllen. Die konkrete Erinnerung an jene Situation hilft, in der dein Kind einem anderen Menschen freundlich begegnet ist, hilft ihm, sie zu wiederholen.
In der Arbeit mit Kindern habe ich festgestellt, dass es hilfreich sein kann, sich die Erinnerung zu visualisieren. Das gute Gefühl, das dabei entsteht, kann als positives Gefühlsobjekt sichtbar gemacht werden. So kann die Farbe, Form oder auch der Duft dieses Gefühlsobjektes als „Anker“ dienen und deinem Kind helfen, seine Freundlichkeit wachsen zu lassen.
Vielleicht möchtest du aber auch einfach in einem ruhigen Moment mit deinem Kind über seine Stärken reden. Unter Umständen ist der Abend vor dem Schulstart ein günstiger Augenblick dazu? Vielleicht gab es am Wochenende eine Situation, in der das Kind seine Stärke gezeigt hat? Oder Dinge und Verhaltensweisen wiederholen sich und du möchtest dein Kind darin bestärken?
Vielleicht ist es auch eine Idee, dem Kind einen Brief unters Kopfkissen zu legen? Schreib deinem Kind, welche seiner Stärken dir in welcher Situation aufgefallen sind. Lobe es für Dinge, die im Alltag untergehen. Gerade vor dem Schulstart ist es wichtig, dass der Liebesrucksack unserer Kinder gut gefüllt ist und sie wissen, dass sie sooooo viel mehr sind, als Schulnoten.
Bei Caroline von St. Ange habe ich die Idee geklaut, dass alternativ auch eine grosse gemalte Sonne mit einem Bild des Kindes in die Mitte gestaltet werden könnte. Auf deren Sonnenstrahlen schreibst du die Stärken deines Kindes. Das könnt ihr natürlich auch gemeinsam machen. Danach sucht ihr ein schönes Plätzchen, wo ihr das Werk gut sichtbar aufhängt. Das geht natürlich auch in Klassenzimmern. In Russel (NZ) habe ich gemalte Selbstportraits von Kindern hängen sehen, aus den Buchstaben des Namens wurden positive Eigenschaften geschrieben. Bei mir würde das also so aussehen:
D ankbar
I intuitiv
N aturverbunden
A ufmerksam
Und bei dir und deinem Kind? welche positiven Worte findet ihr für einander?
Ich wünsche euch einen schönen Schulstart!
Jetzt musste ich erst schmunzeln und dann habe ich gedacht: Yeah, ich befinde mich nach wie vor auf dem richtigen Weg 🙂
Die erste Aktivität meiner neuen Schüler:innen wird am Motnag nämlich sein (stell dir hier einen Trommelwirbel vor) ihren Namen zu notieren und mit passenden Adjektiven zu versehen 🙂
Und weil du so nett gefragt hast, stell ich dir meine Tochter vor:
E – empathisch
L – loyal
E – einmalig
N – neugierig
A – authentisch
Danke vielmals! Deine Tochter würde ich gern mal kennenlernen!
Herzliche Grüsse!