Das erste Halbjahr war turbulent, so turbulent, dass ich die jeweiligen Monatsrückblicke nicht wirklich geschafft habe. Private und berufliche Ereignisse haben mich an meine Grenzen gebracht und regelmässig zu bloggen, hätte den Bogen definitiv überspannt.So habe ich mich nun entschlossen, einen Halbjahresrückblick zu verfassen, den ich zwar nach Monaten gliedere, aber nie in der Ausführlichkeit, die ihnen wohl gebühren würde.
Januar
Jedem Anfang liegt ein Zauber inne: So habe ich gleichzeitig zwei neue Ausbildungslehrgänge gestartet, die beide mit unserer Fellnase Yumi zu tun haben: Das eine war das Easy Dog Monitoring mit Anna Schluchter und das andere die Ausbildung zu Schulbegleithundeteam. Letzteres ist an unserer Schule Vorschrift, wenn der Hund den Unterricht bereichern soll. So unterschiedlich die Lehrgänge sind, eines haben sie gemeinsam: Sie sind sehr zeitintensiv. Das Easy Dog Monitoring findet 16 Wochen lang zweimal wöchentlich in einer 5er- Gruppe online statt, die SBH-Ausbildung ist blended, Präsenz- und online-Veranstaltungen wechseln sich ab.
Durch eine verstärkte Präsenz auf Social Media entstand der Kontakt zu Richi Rölli, mit seiner Schule für alle. Eine Hospitation in Schötz, wo er mit viel Kreativität, Power und einer grossen Ladung Neugier den Lernenden die Schulfreude wieder zurückgeben will, hat mich sehr beeindruckt. Nicht nur seine Art, an die Sache heranzugehen, sondern auch die Offenheit und das Interesse der Schulleitung an mir und meinem Know-how, haben mich erstaunt. Mit der Schulleiterin Seraina Grob bin ich übrigens immer noch im Kontakt. Mal schauen, was wir weiter entwickeln werden.
Februar
Leider hat sich das Auto, welches ich mir erst im Herbst vor einem Jahr geholt habe, nicht als hundekompatibel erwiesen. Der Kofferraum war zu hoch und zu klein für den Alltag mit einem Golden Retriever. Ich hätte mich jetzt noch 10 Jahre nerven können, aber angekickt durch eine Nachbarin entschloss ich mich, eine Optimierung vorzunehmen. Und siehe da: Das erste Auto, das sich anhand meiner Kriterien im Internet zeigte, wars dann auch schon! So schnell kann es manchmal gehen 😃.
Was im Januar angefangen hatte, zog sich auch durch den Februar: Kontakte zogen Kreise, es fanden verschiedene Vernetzungen und Kooperationen statt und ich durfte viele innovative und interessante Menschen kennenlernen.
Meinem Wiedereinstieg sah ich ehrlich gesagt mit gemischten Gefühlen entgegen: Ich freute mich sehr auf meine Schülerinnen und Schüler. Das Unterrichten, das sich über die Jahre immer mehr zu einem Begleiten entwickelt hat, macht mir sehr viel Freude. Sonst wäre ich wohl nicht schon bald 40 Jahre im Schuldienst (und dies immer in der gleichen Gemeinde!). Andererseits struggle ich zunehmend über Regelungen, Weisungen und fehlende Flexibilität. Und die Regelung, dass alle Eltern, deren Kinder mit Yumi als Schulhündin i.A. zu tun haben, anonym ihr Okay (oder eben No) abgeben müssen, widerstrebt mir, weil ich es gewohnt bin, mit Eltern im Dialog zu sein.
März
Mein Schulbegleithundkonzept, das ebenfalls Bedingung dafür ist, dass Yumi in ihren neuen Job eingeführt werden kann, ist umfassender als jede CAS-Arbeit! Immerhin hatte der Rektor keine Einsprüche dagegen eingelegt – auch wenn er aufgrund seiner hohen Arbeitsbelastung mehr Zeit zum Evaluieren gebraucht hat, als ich mir das vorgestellt habe.
Auch dieses Jahr habe ich mit meiner Arbeitskollegin Helen Wandeler die Zeichnungen des Raiffeisenwettbewerbs jurieren dürfen. Natürlich braucht auch dies seine Zeit, aber die wunderschönen farbenfrohen Werke sind solche Energie-Feuerwerke, dass ich mich jedes Mal auf diese Aufgabe freue.
Die Teilnahme an der Business Speach Night war eine ganz tolle Sache. Organisiert von Karin Ineichen durften 10 Frauen jeweils 15 Minuten ihr Herzensbusiness vorstellen. Ich habe wieder mal gemerkt, dass ich es liebe, Menschen von meiner Mission „Hochbegabung zum Blühen bringen“ zu erzählen. Wenn du also in deinem Team, in deinem Verein oder an deiner Schule jemanden suchst, der sich zur Wichtigkeit der Begabtenförderung äussert, melde dich bei mir!
Gospelworkshop
Singen ist mein Lebenselexir! Und nach den Ausfällen der Gospelworkshops, die Tamara Kiener sonst im 1,5 Jahresrhythmus anbietet, habe ich mich umso mehr gefreut, dass über die Ostertage dieses musikalische Event stattgefunden hat! Das Konzert am Ostermontagabend hat zweimal eine volle Johanniskirche gebracht. Und ganz nebenbei habe ich eine tolle Frau kennengelernt: Nicole Zaugg, Homöopathin für Mensch und Tier. Ist das nicht toll?
April
Mein Geburtstag scheint mir rückwirkend der einzig schöne Tag im April gewesen zu sein. Relativ spontan lud ich zur Gartenparty ein und ganz viele liebe Menschen kamen. Welche Freude!
Da Yumis Läufigkeit von einigen sehr stressigen Begegnungen geprägt war und sie kurz darauf auch noch eine Scheinträchtigkeit entwickelte, die all ihren Fokus von mir entzog, entschloss ich mich, contre coeur, unsere Hündin zu kastrieren. Obwohl sie noch eine Fadenreaktion entwickelte, die an beiden subkutanen Nähten eigrosse Geschwulste verursachten, half Staphisagria schnell, die Sache in Ordnung zu bringen.
Ende des Monats bekamen wir Besuch von Mingfeng, einem Studienkollegen von Jonathan in Dublin. Die scheue Anfrage im Vorfeld, ob wir dann vielleicht Raclette oder Fondue essen könnten, stiess auf wenig Gegenliebe meinerseits. Aber ausgerechnet an diesem Aprilwochenende schneite es sogar. Raclette war also gar nicht verkehrt… Im Gegenzug verwöhnte er uns mit Sushi!
Mai
Der Schulalltag hatte mich wieder voll und ganz – und auch über fehlende Arbeit bei „begabt & glücklich“ konnte ich mich nicht beklagen! Umso passender kam der Kurzausflug nach Milano Marittima. Eine Woche Italianità – auch wenn das Wetter eher schweizerisch war – hat unheimlich gut getan. Sogar ein Ausflug nach Faenza, wo meine Großtante, Zia Tina, gewohnt hat – sie war die einzige lebende Verwandte väterlicherseits, die ich je kennengelernt hatte – lag drin.
Juni
An oben erwähnten Schneewochen im April war ich auch in Cham an den Wohlfühltagen. Dort traf ich nicht nur die wunderbare Nicole Hess, die mit ihren Kräuterkenntnissen wahre Frischekosmetik ohne jegliche künstliche Zusätze zaubert, sondern ich liess mich von den Bildern der Künstlerin Martina Schiffer in den Bann ziehen. Sie malt mit geometrischen Elementen und durch die Verbindung zur jeweiligen Seele, sogenannte Seelen-Portraits, welche das individuelle Seelenpotenzial verraten. Die Künstlerin zeigt so die Qualitäten und die Potenziale, welches die auftraggebende Person in das Leben bringt, auf. Ich fühlte mich von ihren Bildern so angezogen, dass ich mir auch eines malen liess. Beim Abholtermin erzählte mir Martina dann die Bedeutung ihrer Malerei: Ich war geflasht! Obwohl sie mich nicht näher kennt, wusste sie mehr über mich als viele andere Menschen, die mich schon lange begleiten!
Ein Highlight des Junis war die Teilnahme am Greator Festival in Köln. Die Teilnahme hatte ich schon im vergangenen August gebucht ch und fast wieder ein wenig vergessen. Leider war das Line-up der Speaker dann nicht so verführerisch, wie ich es erwartet hatte und die Aussicht auf diese Tage, an denen ich niemanden im Voraus kannte, war definitiv ein Schritt aus meiner Komfortzone heraus.
Ich hatte gut daran getan, mir ein hochpreisiges Ticket zu kaufen. Mit einer kleinen Gruppe anderer Menschen teilte ich eine Loge, in der wir mit köstlichem Essen versorgt wurden und gleichzeitig einen guten Blick auf die Main Stage und wenn uns nach Rückzug war, auch auf die Monitoren hatten. So liess sich die Menschenmenge doch ganz gut ertragen.