Schlafbedürfnis hochbegabter Kinder

Es hält sich hartnäckig das Klischee, dass hochbegabte Kinder kaum Schlaf benötigen, da ihre Köpfe voller Ideen stecken und sie stets neue Dinge lernen wollen. Mein älterer Sohn war so ein Kind. Drei Stunden, nachdem er ins Bett gebracht wurde, fragte der damals Vierjährige bei meinem nächtlichen Kontrollgang: „Du Mama, wenn doch der Jupiter gasförmig ist, dann könnte man ihn doch zusammenpressen – wie oft würde er dann in die Sonne passen?“ Bei solchen Überlegungen könnte ich wohl auch nicht schlafen.

Doch die pauschale Aussage greift zu kurz und ignoriert, wie unterschiedlich Kinder, auch hochbegabte, tatsächlich sind. Sohn Nr. 2 z.B. war trotz HB ein wundervoller Schläfer.

Schlafbedarf ist auch bei hochbegabten Kindern individuell

Der Schlafbedarf von Kindern – egal, ob hochbegabt oder nicht – ist sehr individuell. Hochbegabte Kinder denken oft intensiv über Themen nach, und das kann tatsächlich dazu führen, dass sie abends länger wach bleiben, weil ihr Kopf noch „in Bewegung“ ist. Doch das bedeutet nicht, dass sie weniger Schlaf brauchen. Vielmehr kann es ihnen schwerfallen, zur Ruhe zu kommen, weil sie noch gedanklich in ihren Ideen und Projekten hängen. Genau hier ist eine gute Schlafroutine entscheidend, die den Tag bewusst abschliesst und hilft, sich zu entspannen.

Grenzen in Form von Kissen helfen beim Loslassen und Einschlafen.

1.2. Übermüdung durch Überforderung

Manchmal entsteht der Eindruck, hochbegabte Kinder würden weniger schlafen, weil sie häufiger unter Schlafstörungen leiden als andere Kinder. Doch diese sind oft das Ergebnis von Unterforderung in der Schule oder emotionaler Überforderung. Ein Kind, das tagsüber seine kognitive Energie nicht vollständig nutzen kann, trägt diese Anspannung oft mit in die Nacht. Hier sind vor allem Eltern gefragt, für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen geistiger Anregung und Entspannung zu sorgen. Genügend Schlaf ist für hochbegabte Kinder genauso wichtig wie für jedes andere Kind, damit sie am nächsten Tag ihr volles Potenzial entfalten können.

Fazit: Hochbegabte Kinder brauchen nicht per se weniger Schlaf. Der Eindruck kann entstehen, weil sie gedanklich oft schwer abschalten können – hier hilft eine klare Routine und ausreichend Raum für ihre Gedanken im Alltag.

Wie du deinem Kind helfen kannst, gut in Morpheus‘ Arme zu gleiten, kannst du hier lesen.


Ein Gedanke zu „Schlafbedürfnis hochbegabter Kinder

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