Blogparade – Mein Weg zu einer nachhaltigen Lebensweise

Im Rahmen der aktuellen Blogparade von The Content Society nehme ich den Ball, den Nicole Krüger mit der Frage, welche 10 Schritte wir für eine grünere Zukunft machen, gerne auf. Allerdings weiss ich nicht, ob ich auf 10 Schritte komme. Ich fange einfach mal an:

1. Ich lebe tierleidfrei

Seit über 30 Jahren lebe ich weitgehend ohne den Konsum tierischer Produkte. Was mit dem Verzicht (und es war tatsächlich ein grosser Verzicht!) von Milchprodukten aufgrund verschiedener Allergien begonnen hatte, weitete sich nach einer Salmonellen-Vergiftung auf Eier aus. Und als ich nach einem Nachtessen einer frisch hergestellten Wurst mit Blasen im Mund und Fieber erwacht war, liess ich dann auch das Fleisch weg. Am längsten blieben Fische und Meeresfrüchte, die ich geschmacklich auch wirklich sehr mochte, auf meiner persönlichen Speisekarte. Aber die Stichworte „Überfischung“ und „Schwermetallbelastung“ taten das Ihre, um mich dieser Lebewesen nur noch im Meer zu erfreuen.
Es gibt so viele tolle pflanzenbasierte Rezepte, dass ich nichts vermisse!

2. Ich kaufe Gemüse und Obst beim Bauern um die Ecke

Die Pandemie machte viele Menschen erfinderisch, so auch Pia Zurmühle mit ihrem Gemüse- und Obstangebot. Die Bauernmärkte waren geschlossen und weil die Waren zu verrotten drohte, hat die innovative Frau einen Hofladen aus dem Boden gestampft. Jetzt kann ich 7 Tage die Woche frisches Gemüse und Obst aus integrierter Produktion – das heisst nicht ganz Bio – dafür aber regional und saisonal – in 5 Minuten Gehdistanz holen.

3. In aller Regel habe ich gebrauchte Taschen dabei

Seit einiger Zeit muss man in der Schweiz für jedes noch so dünne Plastiksäckchen bezahlen. In der Regel passiert mir das nicht, weil ich immer gebrauchte Plastiktüten oder Stofftaschen dabei haben. Ob das wirklich wirklich etwas bringt, sei dahingestellt. Aber ein gutes Gefühl gibt es alleweil.

4. Wenn möglich, kaufe ich Dinge gebraucht – und gebe meine Dinge weiter

Bei uns in der Gegend gibt es einige Second Hand Kleiderläden und Brockenstuben. Da bringe ich Kleider oder Gebrauchsgegenstände, die bei mir ausgedient haben, hin. Kleider kaufe ich manchmal auch auf Ricardo, dort suche ich dann allerdings gezielt, während ich mich in einem schönen Second Hand Laden schon mal verführen lasse. Ricardo steht allerdings ein bisschen im Widerspruch zu Pkt. 10. – Oder was meinst du?

5. In den gängigen Geschäften habe ich digitale Kassenzettel aktiviert

Was eigentlich nach Pipifax klingt, ist es gar nicht. Die Aktivierung des digitalen Kassenzettles spart den Papier-Ausdruck an den Kassen. Da läppert sich nämlich ganz schön was zusammen. Das wäre schon mal ein Grund auf den physischen Kassabon zu verzichten. Aber es gibt noch einen weiteren: Diese Zettel bestehen meist aus Thermopapier, welches ist mit Bisphenol A angereichert ist, um den Aufdruck zu ermöglichen. Das erspart den Läden zwar den Kauf von Farbkartuschen. Dafür enthält das günstigere Thermopapier aber eben Bisphenol A, das hormonwirksam ist. Besonders belastet sind natürlich Menschen, die an der Kasse arbeiten und den ganzen Tag mit diesen Bisphenol A- belasteten Papieren zu tun haben. Aber auch wir Konsument:innen, welche diese Zettelchen im Geldbeutel mitherumtragen, kriegen unsere Dosis Gift ab. Deshalb mag ich die digitale Variante des Kassenzettel, die mir zudem jederzeit Zugriff und damit einen perfekten Überblick über meine Einkäufe ermöglicht.

6. Ich tu was gegen Food Waste

Wenn wir Lebensmittel wegschmeissen, verschwenden wir nicht nur die Lebensmittel selbst, sondern auch das Wasser und die Energie, welche zur Herstellung der Lebensmittel und der Verpackung aufgewendet wurden. Deshalb versuche ich geschickt zu planen und Nebenprodukte ebenfalls zu verwenden. Wenn ich also z.B. mal Kichererbsen aus dem Glas nehme, weil ich keine Zeit oder es schlicht vergessen hatte, die Hülsenfrüchte vorher einzuweichen, dann giesse ich dieses Wasser nicht ab, sondern zaubere damit z.B. noch eine leckere Nachspeise. Das Kichererbsenwasser nennt sich Acqua Faba, ist extrem eiweisshaltig und lässt sich aufschlagen und weiterverarbeiten.
Weiter habe ich die App too good to go installiert, so sehe ich immer, welche Geschäfte in meiner Nähe günstig Lebensmittel abgeben, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen. Auch Restaurants oder Bäckereien tun da mit.
Verfallsdatum und Mindesthaltbarkeit sind noch weitere Stichworte: Ob ein Lebensmittel noch okay ist, entscheide ich mit meinen Sinnen. Das scheint mir weitaus zuverlässiger, als ein maschinell aufgedrucktes Datum.

7. Recycling wird hier gross geschrieben

Selbstverständlich recycle ich, was immer möglich ist. Ich vermeide Plastikbehälter und Konserven und schaue, dass ich Alternativen im Glasbehälter finde. Nicht ganz so regelmässig wie ich es könnte, habe ich auch Vorratsbehälter dabei, wenn ich einkaufen gehe. So landet die Ware nicht zuerst in einer Plastik-Verpackung, die ich sonst wieder dem Recycling-Prozess zuführen müsste.

8. Ich leiste mir Nachhaltigkeit

Ich fühle mich privilegiert (und bin es wohl auch), dass ich mir nicht gross Gedanken darum machen muss, ob ich jetzt für den Rest der Familie zertifizierte Lebensmittel (beim Fisch z.b. MSC) kaufen kann oder nicht. Auch bei Kosmetika, von der ich nur wenig brauche, muss bei mir zwingend vegan und ohne Tierversuche hergestellt worden sein. Auch meinem eigenen Körper zu Liebe will ich kein Aluminium im Deo (ein Salzkristall hat ebenfalls eine gute Wirkung!), weder Microplastik noch Nanopartikel in Sonnencreme oder Bodylotion. Dafür tut es bei mir übrigens Kokosöl.

9. Ich trinke Leistungswasser

Zwar ist Leitungswasser in der Schweiz wohl das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt – trotzdem habe ich eine Filteranlage fürs ganze Haus, mit der ich Hormon- und Medikamentenrückstände aus dem Wasser filtern kann. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste…
Durch das Trinken von Leitungswasser vermeide ich nicht nur jenen Plastikmüll, der durch die Einwegflaschen verursacht wird, sondern spare auch die Energie, die für die Herstellung des Plastiks, für das Abfüllen in Flaschen und für den Transport gebraucht wird.
Wem pures Wasser zu langweilig ist, verfeinere sein Wasser mit Zitrone, Gurke, Minze oder Ingwer oder leiste sich ein Sprudelgerät.
Transportieren tu ich mein Leitungswasser übrigens in einer ganz normalen Glasflasche.

10. Ich verzichte wo immer möglich auf online Shopping

Online-Shopping bietet zwar Komfort oder die nötige Zeit- und Geldeinsparung für Anschaffungen, aber es verführt auch zu unvernünftigem Handeln. Weil es so bequem ist, werden gerade bei Kleidung verschiedenste Grössen zur Auswahl bestellt und die nicht passenden Teile wieder zum Händler zurückgeschickt. Probiersendungen von Körperpflegeprodukten oder Nahrungsmitteln sind verlocken. Kommt dazu, dass viele Produkte im Online-Handel günstiger sind als im Geschäft. Zwar kann durch einen kleinen Aufpreis das schlechte Gewissen zum Schweigen gebracht werden kann. Trotzdem wird durch die Menge und Länge an Transportwegen entsteht enorm viel CO2 freigesetzt, was den Klimawandel weiter negativ begünstigt.
Zudem möchte ich in Dörfern und Innenstädten noch Läden finden, in denen ich die Produkte anfassen und mit Menschen ins Gespräch kommen kann. Das ist nämlich ein weiterer Punkt für eine nachhaltige Lebensweise: Menschen, die für einander da sind und ihre Ressourcen – seien diese materiell oder ideell – teilen!

Mehr als gedacht…

Während des Schreibens sind mir immer noch mehr Punkte in den Sinn gekommen, mit denen ich eine grünere Welt ermögliche. So verwende ich keine Pestizide im Garten, auch keine Herbizide, sondern umweltfreundliches EM. Wir teilen uns grosse Anschaffungen mit allen Nachbarn, wir haben z.B. eine Heckenschere, Festbankgarnituren oder spezielle Werkzeuge, die alle benutzen dürfen, sodass sie nicht alle anschaffen müssen.

Und wie hilftst du mit, Mutter Erde vor dem Kollaps zu bewahren?

2 Gedanken zu „Blogparade – Mein Weg zu einer nachhaltigen Lebensweise

  1. Von: Anita Schwarz

    Total wertvoll, was du bereits machst – vor allem Punkt 10 finde ich gut, dass du darauf eingegangen bist. Daran hab ich beim Schreiben von meinem Beitrag zu Nicoles Blogparade gar nicht gedacht.

    Vielleicht magst du dich ja auch von meinem Beitrag inspirieren lassen:
    https://anitaschwarz.com/nachhaltiges-arbeiten-und-leben-beispiele/

    Antworten
    1. Von: Dina Mazzotti

      Liebe Anita
      das machts ja dann auch spannend und vielfältig… wir sind alle verschieden und dürfen deshalb auch anders gewichten. Ich schau mir deinen Artikel gerne an!
      Herzliche Grüsse
      Dina

      Antworten

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