Gerade jetzt in den Ferien erreichen mich mehr Anfragen von ratlosen Eltern als sonst. Sie klagen darüber, dass sie nicht wissen, wie sie ihr Kind mit Wissen und Tüftelaufgaben „füttern“ sollen. Eine Mutter sagte gar: “ Ich bin so froh, dass es in zwei Wochen wieder die Aufgabe der Lehrkräfte ist, sich um das Potenzial meiner Tochter zu kümmern. Leider ist sie so gar nicht der Typ für Camps, sonst hätte ich sie schon längst in eines gesteckt“. Gerade junge Kinder sind machmal enorm wissensdurstig, dazu braucht man nicht mal zwingend hochbegabt zu sein. Und ich weiss als Mutter zweier (mittlerweile erwachsener) Söhne sehr genau, wie sich das anfühlen kann!
Wissensdurstige Kinder
Die allermeisten Kinder sind von sich aus neugierig und explorativ unterwegs. Sie wollen Dinge ausprobieren und erfahren. Das menschliche Gehirn ist so konzipiert, dass es am besten lernt, wenn es möglichst vielfältige, unmittelbare Sinneserfahrungen machen darf. Nicht umsonst üben Sandkasten und Brunnen, Baumstämme und Schaukeln auf Kinder eine grosse Anziehungskraft aus. Es ist dieser innere Antrieb zu lernen, auszuprobieren, zu scheitern und neu anzufangen, der sie in Bewegung hält. Motivation, das Wort kommt von muovere- bewegen, hält sie buchstäblich auf Trab. Und die Bezugspersonen je nach Alter auch. Ja, das kann anstrengend sein. Wer sich darauf einlassen kann, erfährt aber selber so manches Aha-Erlebnis, über das man noch länger diskutieren kann.
Experimente
Es gibt viele gute Webseiten zum Experimentieren mit Kindern. Besonders gut gefällt mir jene von Richi Rölli von Schule für alle. Hier gibt es nicht spezifische Anleitungen, dafür wird das fertige Experiment gezeigt, das nachgebaut und je nach Kenntnissen der Tüftler selber erklärt werden kann.
Auf der Seite von Stefanie Seitz „Mama macht Abenteuer“finden sich neben wundervollen Tips für Ausflüge und deren abwechslungsreiche Gestaltung mit Kindern auch ganz tolle Experimente. Hier werden Materialien und Erklärungen dazu gleich mitgeliefert.
Sehr professionell und mit einem reichen Fundus kommt die Seite von Geolino daher. Mir persönlich gefallen zwar Webseiten, bei denen ich sehe, welche Menschen dahinterstecken, besser, aber Geolino tut wirklich sehr viel dafür, den Forscherdrang der Kinder anzustacheln und zu befriedigen. Daher die Erwähnung.
Naturbeobachtungen
Sich in der freien Natur aufzuhalten, hat so viele Vorteile: Man atmet unverbrauchten Sauerstoff ein, meistens bewegt man sich, man kriegt Erdung und besseren Kontakt zu sich selbst.
Neben der schon erwähnten Website Mama macht Abenteuer von Stefanie Seitz möchte ich dir unbedingt auch die Insekten-Akademie von Jaconette Mirck empfehlen. Sie entführt dich und dein Kind online aber auch live in die Welt in die faszinierende Welt der Krabbeltiere. Ich wette mit dir, dass du nachher viel aufmerksamer durchs Leben schreitest!
Auch die Jugendgruppen von WWF und pronatura bieten tolle Aktivitäten, sogar Camps, an!
Loslassen
Immer wieder erlebe ich, wie schwer es Bezugspersonen fällt, Kinder Dinge selbst tun zu und auszuprobieren lassen. „Hilf mir, es selbst zu tun“, hat Maria Montessori damals gesagt. Heute meinen es viele Erwachsene zu gut und nehmen den Kindern die Chance, aus Fehlern zu lernen. Selbst festzustellen, dass etwas nicht auf Anhieb klappt, ist viel nachhaltiger, als wenn Mama und Papa dies sagen. Der Prozess von Versuch und Irrtum bis zum wiederholten Versuch und schliesslich zum Erfolg fördert die Resilienz und ist deshalb so unglaublich wertvoll für die kindliche Entwicklung.
Durch dieses Erfolgserlebnis wird ganz automatisch die Neugier bestärkt, das Erfolgs- und Glückshormon wird freigesetzt und hat man dieses Gefühl erst mal erlebt, will man immer mehr davon. So lernen Kinder, dass eine Niederlage nicht das Ende sondern bloss der Startschuss zum nächsten Versuch ist, um das Ziel zu erreichen. Und oft ist der Weg sowieso wichtiger als das Ergebnis. Als Begleitende müssen wir also nur diesen Prozess erlauben und Kindern die Chance geben, ihren eigenen Weg zu gehen – auch wenn dieser mal etwas eigenständiger ausfällt, als wir es erwartet hätten.
Qual der Wahl
Nicht immer müssen es kognitiv herausfordernde Dinge sein, die dein (hochbegabtes) Kind glücklich und zufrieden machen. Manchmal gilt es auch, Langeweile auszuhalten, damit die Kreativität einen Schub erhält und dem jungen Menschen eine eigene Idee kommt.
Falls du als Mapa aber noch Inspiration suchst, was du mit deinem Kind sonst noch anstellen könntest, verlinke ich dir gern eine Sammlung von Ferien- und Freizeittipps, die sich bei uns bewährt haben.
Wie stillst du den Wissensdurst deiner Kinder? Hinterlass mir gern einen Kommentar dazu!