Dies ist der letzte Artikel, den ich im Rahmen der Blogdekade von Franziska Blickle schreibe. 10 Artikel in 10 Tagen – obwohl ich den gestrigen auf den letzten Drücker reingewürgt habe, bin ich doch ein bisschen stolz auf mich. Zudem waren wir ja übers Wochenende noch in Dublin. Dort habe ich zum ersten Mal ganze Artikel auf der WP-App verbloggt. Das ging erstaunlich gut. Allerdings zickt die App, wenn ich Bilder einfügen will. Aber das war bei dieser Challenge eh nicht im Vordergrund. Bilder gibts dann morgen wieder viele. Da poste ich meinen Rückblick auf den August.
Dicke Post
Heute habe ich ein grosses Paket bekommen: Ein Teil der Spiele, die ich online bestellt habe. Das ist übrigens etwas, was ich sehr selten mache, denn vor dem Kauf möchte ich nämlich das Material gern befühlen und ausprobieren. Am liebsten mache ich das im Drachenest in Bern, das allerdings nicht gerade vor meiner Haustür sondern in Bern ansässig ist.
Meine heutigen Einkäufe sind das „Geistesblitz junior“ und das Lernspiel „Logi-Geister„, die mir von einer Kollegin empfohlen worden sind. Demnächst wird es auf Instagram ein Reel zu einem der Spiele geben.
Wieso Spielen und nicht Lernen?
Diese Fragen stellen sich nicht nur Eltern sondern auch Lehrpersonen. Dabei wird völlig ausser Acht gelassen, dass die beiden Dinge sich nicht widersprechen. Wie ich schon in einem Grundsatzartikel übers Lernen geschrieben habe, IST spielen lernen. Ich denke da natürlich nicht primär an Brett- oder Kartenspiele sondern an das spielerische Ausprobieren, wie es Menschen- und Tierkinder ausdauernd und motiviert immer wieder tun, wenn sie für einen nächsten Entwicklungsschritt bereit sind.
Lernspiele vs. Gesellschaftsspiele
Es ist meiner Ansicht nach nicht sinnvoll, die beiden Sparten gegen einander auszuspielen. Mit jedem „trivialen“ Kartenspiel wie z.B. Uno oder einem Brettspiel wie „Mensch ärgere dich nicht“, kann so viel gelernt werden. Neben mathematisch, räumlichen Fähigkeiten auch das soziale Miteinander wie Verlieren aushalten oder fair spielen.
Lernspiele wie Ratzfatz von haba oder Differix von Ravensburger können neben der spielerischen Förderung von Sprachlichen, resp. mathematischen Fertigkeiten ja durchaus auch Spass machen.
Zudem können auch Eltern das tun, was viele Lehr- und Förderpersonen ständig machen: Bestehende Spiele so abwandeln, dass Lernstoff vertieft oder gar erlernt werden kann. Mit ein wenig Fantasie ist das nämlich gar nicht so schwierig. Auf diesen Zug aufgesprungen ist übrigens die Firma Brainbox, die zu ganz unterschiedlichen Sachthemen Spiele entwickelt haben, mit denen Kinder auf spielerische Art und Weise Neues lernen können.
Freies Spiel nicht vergessen
Oft haben Erwachsene die Tendenz, Kinder mit Spielen und Spielsachen zu überhäufen– das Wort „zuzumüllen“ verkneife ich mir jetzt. Die Forschung hat schon längst bewiesen, dass es wichtig ist, das Kinder auch Langeweile aushalten und aus „nichts“ etwas entstehen lassen können sollten. Diese Kreativitäts-Booster sollten Kindern auf keinen Fall vorenthalten werden. Der beste Spielraum ist ein leeres Zimmer 😉 Hier ist Platz für Fantasie und Imagination. Rollenspiele aller Art helfen Kindern, Erlebtes zu verarbeiten und Perspektiven zu wechseln. Natürlich läuft dieses Spiel auch im Freien ab. Im Wald wo Äste zu Gefängnissen und Blätter zu Münzen werden, da können sich Kinder (und Erwachsene) ihre eigenen Welten aufbauen, die wiederum eine tolle Basis für die Weiterentwicklung auf allen Ebenen bietet.
Ich möchte euch auf diesem Weg ganz herzlich ermutigen, die letzten warmen Sommer- und die kommenden Herbsttage draussen in der Natur zu verbringen– da wo der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt sind. Und wenn es dann wirklich kalt, nass und dunkel wird, ist der Spieltisch eine wunderbare Alternative zu Netflix und Co. Brauchst du Impulse, was ihr denn spielen könnt? Ich empfehle dir einen Besuch in der nächsten Ludothek oder einen langen Blick in meine Empfehlung der Spieleklassiker. Eltern von begabten Kindern sollten sich dabei nicht von Altersempfehlungen abschrecken lassen. Es hat sich bewährt, einfach mal ausprobieren, was mit ihrem Nachwuchs funktioniert.
Zum Schluss gebe ich euch gern ein Zitat des Schriftstellers Erich Kästner auf den Weg – es ist so ziemlich der schlauste Satz, den ich von meinem Seklehrer behalten habe:
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.
Erich Kästner
Also, keine Scheu, sich wie ein Kind dem Spiel hinzugeben!
Alle in diesem Artikel erwähnten Spiele sind übrigens aus Überzeugung erwähnt – es handelt sich bestenfalls um unbezahlte Werbung!
Beim Spielen sind Kinder nicht unter Druck, sie haben Freude und lernen ganz nebenbei und spielerisch nicht nur fachliche sondern auch soziale und persönliche Kompetenzen. Deshalb ist spielen und Spielzeug so wichtig.
Vielen Dank für Ihren spannenden Artikel.