Visionboard

Visionboard als Entscheidungshilfe

Vor allem zum Jahreswechsel gestalten viele Menschen ein Visionboard mit ihren Wünschen und Träumen. Hast du aber gewusst, dass dir ein Visionboard auch an Gabelungen deines Weges eine Hilfe sein kann?
Coaches empfehlen es, US-Talkerin Oprah Winfrey schwört darauf und diverse Promis zeigen ihre Werke. Man könnte meinen, dass man seine Träume bloss auf einem Visionboard festpinnen müsse und „Abrakadabra!“ erfüllen sie sich! Ein Visionboard ist ja im Grunde nichts anderes als eine Pinnwand, in der man mit Bildern und Schriftzügen seine Wünsche, Ideale oder Träume visualisiert. Klingt für dich mehr nach Basteln als einem zielführenden Werkzeug? Dann lies unbedingt weiter!

Visionboards mit Kindern gestalten

Immer wieder kommen hochbegabte Kinder zu mir, die sich in einer Entscheidungssituation befinden. Schulwechsel, weiterführende Schule, Wahl der Schwerpunktfächer – immer wieder gibt es Momente, in denen Enscheidungen anspruchsvoll sind. Gerade weil diese Kinder oft sehr rational unterwegs sind, versuche ich, sie auf einer anderen Ebene abzuholen. Mehr emotional, gefühlsmässig. Strukturlegematerialien wie Compad und Flemo eignen sich dazu auch hervorragen.
Aber manchmal greife ich auch zum Visionboard. Ich erkläre den Kindern, dass sie sich vorstellen sollen, wie sie sich fühlen, wenn der passende Entscheid gefällt ist. Aber auch, wie sie sich ihr Leben in 10 Jahren vorstellen. Wie möchten sie leben? Was ist dann wichtig? Manchmal mache ich dazu auch eine Gedankenreise, die ich mit Musik unterlege.

How to Visionboard

Man findet im Internet detaillierte Anleitungen, wie man Visionboards gestalten kann. Ich halte mich deshalb bewusst kurz. Aus Datenschutzgründen zeige ich hier auch keine Ergebnisse meiner jungen Klienten. Abe du findest auf Pinterest ganz viele Beispiele, z.B. hier.

Wobei soll dir das Visionboard helfen?

Bevor du ein Vision Board gestalten kannst, musst du erst einmal herausfinden, wovon du eigentlich träumst. Vielleicht ist dies eine grosse Sache, mit der du schon lange „schwanger” gehst. Dann ist es sinnvoll, wenn dir dir täglich ein bisschen Zeit nimmst und deine Gedanken dazu aufschreibst. Natürlich kannst du das digital erledigen, aber wir wissen heute, dass diese handschriftlichen Notizen einen ganz anderen Impact haben als elektronische. Vielleicht willst du aber auch sehr intuitiv starten. Auch das geht!

Lasse den ewigen Kritiker gar nicht zu Wort kommen – hier geht es um deine Träume, die gross und farbig sein dürfen!
Du möchtest Bühnenstar werden? Oder Schriftstellerin? Egal, wie schräg deine Töne sind, und deine Rechtschreibung Mängel aufweist – schreib es auf!

Vorbereitung

Besorge dir alte Zeitschriften, allenfalls auch Bilder aus dem Internet. Kümmere dich um eine Fläche, auf der du die Bilder anbringen kannst. Papier- oder Kartonbögen, eine leere Wand oder eine alte Tür – du bist da ganz frei. Meines ist an der Schlafzimmertür, auf die ein Wandtattoo in Form eines Bilderrahmen geklebt ist. Darauf klebe ich mit einem Post-it Stift die Bilder, die sich dann auch wieder ablösen lassen.
Weiter brauchst du einen Klebestift und eine Schere. Wobei ich die Bilder immer reisse, weil mir die harten Übergänge nicht gefallen.

Los gehts!

Aus alten Zeitschriften reisst du nun Bilder oder Texte heraus, die dich ansprechen. Da du schon gut weisst, worum es in deinem Visionboard geht, werden dich auch die richtigen Bilder ansprechen. Lass den Kopf aussen vor! Du kannst diesen Prozess des Sammelns auch gut mit Musik oder inspirierenden Düften unterstützen. Ich empfehle für eine Unterlage im Format A1 ca. 25-35 Bilder zu sammeln.

Dein Material legst du dann probeweise auf deinen Papierbogen oder die Kartonunterlage, bis sie so liegen, dass es für dich stimmig ist. Wenn alles passt, kannst du sie aufkleben. Vielleicht magst du noch mit Washi-Tape oder anderen Kleinmaterialien Verzierungen anbringen? Hier kannst du deine volle Kreativität ausleben!

Nimm dir für diese Arbeit bewusst Zeit. Höre deine Lieblingsmusik, spüre nach, wie dein Körper beim Betrachten der Bilder reagiert!

Und nun?

Dein fertiges Werk hängst du an einem Ort auf, wo du es immer wieder siehst und du somit deine Träume und Visionen vor Augen hast.

Es ist wichtig, dass du weisst, dass sich deine Träume nicht ausschliesslich durch die Bilder deines Visionboards erfüllen! Das ist auch ein grosser Kritikpunkt mancher Leute und natürlich haben sie mit diesem Einwand recht. Das Visionboard kann dir aber helfen, dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und dadurch, dass du dich so intensiv mit deinen Wünschen und Zielen auseinandergesetzt hast, weiss auch dein Unterbewusstsein, dass es dich auf dem Weg dorthin unterstützen soll.

Erfahrungen

Ich selber habe mit Visionboards schon ganz tolle Erfahrungen gemacht. Und viele meiner jungen Klienten erzählen, dass es ihnen geholfen hat, fokussiert zu bleiben, wenn sie ihre Visionboards vor Augen hatten. Durch den Erstellungsprozess hast du einen Anker gesetzt, an dem du dich orientieren kannst. Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb ich tendenziell empfehle, das Visionboard analog, also mit Zeitschriften und Klebestift, zu erstellen. Wir sind körperliche Wesen und durch die haptische Erfahrung verankern sich Dinge besser in uns, als wenn wir sie „bloss“ digital entstehen lassen. Alternativ kann man natürlich auch ausgedruckte Bilder aufkleben. Oder du erstellst mit der KI Dall E deine eigenen verrückten Bilder. Aber wie gesagt, keep it simple. Rein analog hat sich noch immer bewährt.

Hast du schon einmal ein Visionboard erstellt? Magst du im Kommentar von deinen Erfahrungen erzählen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert